Steht mir das?

Wie hole ich das Beste aus meinem Typ heraus?

 

Wer kennt es nicht? Und dann sehen wir uns im Spiegel in einem Kleid, dass auf der Schaufensterpuppe ganz toll aussah, uns aber aussehen lässt wie eine Litfaßsäule oder einen gestauchten Mops oder wie einen Presswurst.

 

Frauenzeitschriften sind voll von Typ- und Body-Test. Es gibt Systeme, die Frauenkörper kategorisieren. Wenn wir erst einmal wissen, wer wir sind, gibt uns das Sicherheit. Wir haben das Gefühl von Zugehörigkeit zu einer Gruppe und vor Allem fühlt es sich an, wie ein sicherer Ort.

 

Wir scheinen nun das Patentrezept in den Händen zu halten, mit dem wir „das bestmögliche aus uns herausholen können“ oder „unsere Probleme kaschieren können“.

 

Die Werbung ist voll von Frauengesichtern und Frauenkörpern die ein Ideal vermitteln. Viele Frauentypen sind nur sehr dünn vertreten.

 

Ich habe von einer interessanten Studie über das Verhalten von Frauen gelesen.

 

Szenario 1: Ein Raum voller Männer. Eine attrakive Frau betritt den Raum. Ausnahmslos alle Männer wollten auf SICH aufmerksam machen. Mehr oder weniger aufdringlich und wenn es nur der kontrollierende Check ob die Haare richtig sitzen oder der Hemdkragen nicht falsch eingeklappt ist. Die Männer wollten auf sich aufmerksam machen.

 

 

 

 

 

 

 

Szenario 2: Ein Raum voller Frauen. Ein attraktiver Mann betritt den Raum. Alle Frauen betrachten erst einmal sofort ihre alle anderen Frauen um ihre Konkurrenz einzuschätzen. Erst dann wird versucht auf sich aufmerksam zu machen.

 

 

Erkenntnis? Männer stellen SICH in den Vordergrund während Frauen sich vergleichen.

 

 

Frauen wurden immer bewertet und kategorisiert. Ich sitze gerne im Kaffee oder auf einer Bank auf einer Party und beobachte die Menschen. Idealerweise setzt man sich in die Nähe (hinter) zwei Männer und beobachtet deren Reaktion auf die vorbeilaufenden Menschen.Oder man läuft hinter ihnen. Sie werden es nicht lassen können die Frau vor sich zu bewerten und dass mit einander zu diskutieren.

 

 

Egal, wo ich schon überall saß.

Männer beobachten, kategorisieren und bewerten. Zwar auch Männer, aber vor Allem Frauen.

 

Und sie behalten ihre Meinung auch der Frau gegenüber nicht für sich „wenn wir uns sehen, musst Du immer die Haare hoch stecken. Das steht dir“.

Die Reaktion eines Bekannten auf einer Party auf meinen pflaumenfarbenen Lippenstift bei der Verabschiedung: „weniger Farbe steht dir besser“.

„Mit der Frisur siehst du aus, wie eine Krankenschwester – Männer mögen es, wenn Frauen die Haare offen haben“

„Ich stehe auf diese/jenes an deinem Körper“

„Du hast Ähnlichkeit mit -SchauspielerinXY-“

 


Mode sollte Spaß machen.

 

 

Ich habe keinen Fernseher und höre nur noch Klassikradio. Möchte ich andere Musik hören, suche ich mir die vorher aus. Die Nachrichten sehe ich über Internet. Ich lese keine Frauenzeitschriften. (ok... die Burda, manchmal)

 

 

Und dennoch sehe ich, auf Plakaten und in der Werbung, welcher Typ Frau einem Ideal entspricht.

Wir wissen mittlerweile alle, dass hier Bildbearbeitungsprogramme im Spiel sind und in Hollywoodfilmen verhandeln Schauspieler ihre Verträge nur noch mit dem Zusatz, dass man sie im Film liftet.

Keira Neightly hatte einen Ausschlag im Gesicht bei Fluch der Karibik. Der konnte mit einem Programm  Lola Visual Effects retuschiert werden.

 

Jonny Depp wurde in diesem Film auch gleich jünger gemach.

In einem anderen Film wurde ein Schauspieler 30 Jahre jünger gemacht und er meinte, ein Lifig wäre günstiger gewesen, als jedes einzelne Foto von ihm zu bearbeiten.

Wenn ein Schauspieler einen Schnurrbart für seinen aktuellen Job braucht und gleichzeitig noch einen anderen Film dreht, in dem er keinen Schnurrbar haben soll, so verschwindet dieser einfach. Dank Bildbearbeitung.

 

Hier ein Film über "Digital De-Aging":

 

 

 

Noch ein Link zur Firma und ihrem Portfolio:

https://lolavfx.com/?page_id=1686&paged=4

 

 

 

In unserer Überflussgesellschaft sind schlanke Menschen das Ideal, da sie die Disziplin haben sich selbst zu zügeln. Die sich mit Hindernissen auseinandersetzen und sie bezwingen.

 

 

Es geht in unserer Gesellschaft um Selbstoptimierung. Auch auf Datenplattformen möchte man das bestmögliche für sicher herausholen. „Für mich nur das Beste“

 

Soll ich mich vergleichen?

 

 

Ich kann nicht sagen, wie weiß wirkt, wenn ich es nicht neben schwarz sehe.

 

 

Zwei Dinge zu vergleichen erleichtert einem einen Eindruck in Worte zu fassen. Elfenbeinweiß ist weicher und wärmer, als Schneeweiß. Das ist sehr klar, und kühl im Vergleich zu Elfenbeinweiß.

 

 

Ich bin keine Stilberaterin, ich habe mir aber mal eine Farbberatung gegönnt und die hat wirklich mein Leben verändert. Ich habe damals mit mir selbst gerungen und war durch eine falsche Beziehung, ein beklemmendes Arbeitsumfeld und ein paar sehr törichte Entscheidungen sehr verunsichert worden. Ich habe dann immer das gleiche getragen.

 

Jenas, Bluse, Strickjacke. Und wenn es ein Kleid war, dann war es schwarz.

 

In der Farbberatung Wurden mir tonnenweise farbige Tücher vor das Gesicht auf die Schultern gelegt, während ich von Tageslichtlampen angestrahlt auf einem alten Friseurstuhl thronte und in den Spiegel vor mir blickte.

 

Nach und nach wurde ein Tuch nach dem anderen gelüftet und ich schaute verunsichert die Stilberaterin an und wartete ihre Reaktion zu von Farbe zu Farbe ab. Eine Farbe (ein mittelstarkes Silber-Grau) dann öffnete mir die Augen! Mit dem Tuch um meinen Hals sah ich aus, wie (ich zitiere wörtlich „a million bucks“.

 

 

Es fällt mir heute noch schwer auf Anhieb zu erkennen, ob eine Farbe mit mir harmonisiert oder ob sie Spannung erzeugt. Manche Farben tun nichts für einen, manche sind einfach nur neutral, man würde damit keine Aufmerksamkeit erzeugen, manche erzeugen Spannung, weil sie im Kontrast zum eigenen Typen stehen, manche lassen einen zurücktreten, weil sei einfach zu dominant sind und mit dem eigenen Typen nichts zu tun haben.

 

Ich bekam nach den (sehr anstrengenden) 5 Stunden eine Farbpalette mit, mit Farben, die mit mir harmonisieren uns meinen Typ unterstreichen. Das Ergebnis dieser Beratung war nicht, dass ich Sommer oder Winter bin, sondern dass mir folgende Farben stehen: Es macht einen großen Unterschied, welcher Lichtwert die Haut hat ob die Haare den gleichen Lichtwert haben oder ob sie deutlich heller oder dunkler sind.

 

 

Und das war es jetzt? Nur noch diese Farben? Ich färbte Pullis und Shirts mit dunkelblau um den Farbstich hinzubekommen, der meinen Typen unterstreicht. Und ich bin dankbar für die Erkenntnis. Aber was mit einem kräftigen Orange, oder Rot? Mit einem kräftigen Grün? Oder Gelb? Es gibt so viele tolle Farben und so viele Farbkombinationen.

 

 

Es gibt Farben, die ich toll finde, aber die zu dominant für mich sind. Also trage ich sie nun auf der unteren Körperhälfte. Als Rock oder Hose. Sind sie in Gesichtsnähe trage ich ein Seidentuch dazu, oder eine Bluse darunter, die wieder zu meiner Farbfamilie passt.

 

Hier ein kleiner Grundkurs zur Farblehre.

https://www.martin-missfeldt.de/kontrast/

 

  • Hell-Dunkel-Kontrast
  • Farbe an sich Kontrast
  • Warm-Kalt Kontrast
  • Komplementärkontrast
  • Simultankontrast
  • Qualitätskontrast
  • Quantitätskontrast

Hier das Thema als Film.

Farbkontraste: Wie stehen Farben zueinander in Beziehung.

 


Vasallentreue zum Modediktat?

 

 

Sich selbst eine eine Kategorie zu pressen wird der Wirkung von Farben auf uns einfach nicht gerecht. Man sollte experimentieren. Mit den Farben spielen und schauen, was einem gefällt.

 

Am Besten zieht man die Outfits an und fotografiert sich vor einem neutralen Hintergrund bei Tageslicht. Der spätere Betrachtung macht es einem leichter die Outfits objektiv mit einander zu vergleichen. Das eigne sich auch bei der Betrachtung von Schnitten und Formen und zu sagen „mit dem Ausschnitt wirke ich länger/breiter/kürzer/länger im Oberkörper/insgesamt kantiger“

 

Dieses Muster sieht an mir femininer aus, dieses nimmt mir meine feminine Seite im Körper.

 

 

 

Wir kennen alle die H A O Y und X Kategorisieren von Frauenkörpern.

 

Ist O jetzt eine schwerere H? Es gibt sehr schmale X-Silhouetten. Und was ist mit der Körpergröße? Es gibt sehr große H und sehr kleine H. Denen müssen nicht zwangsläufig die gleichen Schnitte stehen. Es wirkt auf mich sehr limitierend.

 

Ich bin dann auf einen Kibbes-Body-Typ-Test gestoßen, der 5 Grundtypen kategorisiert. Es gibt hierzu mittlerweile viele Youtubevideos und Websites zum Buch von David Kibbes.

 

In diesem Video werden die 5 Grundtypen behandelt:

Leider gibt es keinen Teil 2 zu den untertypen. Denn insgesammt kommen wir auf 13 Formen. Hierzu gibt es aber gute englische Videos.

 

 Was fällt auf? es geht um den Vergleich Vergleichen verschiedener Körpertypen. Es geht um die Balance von Yin und Yang im Körper. Auch ich bin hier ein Spezialist, aber die Körpergröße, die Größe von Händen und Füßen werden in die Betrachtung einbezogen. Am Ende werden verschiedene Schnitte den Typen zugeordnet aufgrund ihrer Weiblichen Anteile und ihrer männlichen Anteile.

 

Eine Frau kann einen kantigen Körperbau haben und trotzdem sehr kurvig sein.

 

Ein, wie ich finde sehr gutes Video, ist das hier. (Allerdings in Englisch)

 

 

Wenn man das System nun verstanden hat, kann man sich an einen Test heranwagen.

 

 

„Vermeiden Sie xy“ … das ist aber mein Lieblingsstück! Was soll das!? Warum soll ich mir vorschreiben lassen, dass ich das nicht tragen soll. Ich finde das schön!“

 

Hierum geht es nicht wirklich. Es soll Spaß machen sich zu kleiden. Mode soll Spaß machen. Die Linie verändert aber den eigenen Typen. Wem man „Street-style“ googelt sieht man, WAS eigentlich alles möglich ist. Fashionistas sind auf einem höheren Level unterwegs. Sie kennen ihre Linie und spielen damit. Sie schaffen durch Stilbrüche und schaffen dadurch Spannung.

 

Ein Beispiel:

 

Tilda Swinton im Tailored/einem Herrenanzug. Unterstreicht ihre lange Yanglinie. Sie hat kantige Schultern, die leicht breiter sind. Auch ihre sonstigen Knochen sind eher schwer und Yanglastig. Sie kann schwere Stoff tragen. Offen lange Mäntel, lange klar geschnittene Kleider, die ihre lange T-Silhouette unterstreicht. Alles an ihr ist irgendwie lang und betont. Sie ist ein sog. Dramatischer Typ.

 

 

 

 

 

Sie kann aber sehr schlank sein und dennoch einen sehr runden Körperbau haben.

 

Durch den Test kommt man auf 13 Typen.

 

Viel Yang (Tilda Swinton) in der Mitte Grace Kelly mit einem sehr gut ausbalancierten Yin Yang Verhältnis und mit sehr viel Yin Marilyn Monroe (DER Prototyp Frau). Dazwischen verteilen sich die restlichen 9 Typen.

 

Es geht hier darum den Typen zu unterstreichen. Ihn nicht einem Ideal anzupassen „auszugleichen/zu kaschieren“ Die besten Dinge an einem sollen betont werden. Und das bezieht sich vor Allem auf die Knochenstruktur des Körpers, also die eigenen Yang und Yin Anteile im Knochenbau. Die eigene Essence soll unterstrichen werden und in der Kleidung fortgeführt zu werden. Es geht nicht um strenge Kategorien, sondern um die Wirkung der Person. Ihre Ausstrahlung, die Körperline. Es soll eine Richtung angeben, denn man selbst ist nie objektiv mit sich. Manchmal identifiziert man sich mit seinem Typ und dann fragt man sich ob man doch nicht noch in eine dritte Kategorie passt. Weiblichkeit kann immer anders aussehen an jeder Frau. Und das hat nichts mit Sanduhrenfigur zu tun. Es ist die Linie.

 

 

Was nicht heißt, dass sie auch taillierte, geraffte und gewickelte Kleidung tragen kann! Sie schafft damit Spannung im Outfit. Das macht interessant.

 

Das totale Gegenteil von ihr ist Marilyn Monroe. Sie ist klein, hat feine Hände und Füße, runde schultern, ein rundes Kinn, alles ist an ihr sehr fein. Ying ist Rund, zurück genommen, fein, schmal, kurz. Sie hat Kurven, dass ist aber nur das Fleisch auf ihrem Knochengerüst. Auch wenn sie weniger gewogen hätte, wäre sie in ihrem ganzen Wesen rund gewesen. Sie ist der sogenannte romantische Typ.

 

 

Sie kann transparente, leichte, anschmiegsame Kleidung tragen, die ihre runden Formen noch unterstreichen würden. Hosen, welche am Bein unten zulaufen bringen ihre Figur nicht aus dem Gleichgewicht. All dass unterstreicht ihren Typ.

 

Und nun in Jenas und einer geknoteten Bluse? Ist nicht mehr ganz so fein. Hierdurch wirkt sie aber noch runter und feiner. Weil ein Kontrast entsteht. Nun stellen wir uns Marylin in einem auf ihren Körper zugeschnittenen Anzug vor. Passt gar nicht zu ihr. Aber dann wieder doch. Es ist ein Kontrast. Es würde ihre Yinseite noch viel mehr zum Vorschein bringen.

 

Sie ist der Prototyp der Yin-Frau. Und nein: Christina Hendricks ist kein romantischer Typ. Sie hat schwere Knochen und ist breiter als Marylin. Daher kommt es zu Mischtypen, wie in ihrem Fall zu einer sog. Soft-Dramatic.

 

 

Genau in der Mitte steht als der Klassische Type Grace Kelly. Sie ist perfekt ausbalanciert zwischen Yin und Yang. Sie kann ihre Yin und auch Yang Seite unterstreichen und hervor heben um Spannung zu erzeugen. Harmonisch wirkt mit ihrer Essence aber Kleidung, die nicht zu viel hinzugeben. Nicht zu ausgestellt, nicht zu streng nicht zu „frei“.

 

Grace in Hippikleid: Würde vielleicht streng/spießig wirken.

 

Grace im Herrenanzug: würde sehr zart weiblich wirken, aber nicht wie Marilyn, sondern eher sehr zurückgenommen weiblich.

 

 

Grace im dramatischen Kleid: würde vermutlich völlig in den Hintergrund treten lassen.

 

Leider gibt es wenig Fotos von ihr in anderen, als klassischen Kleidern. Vermutlich, weil sie aufgrund ihres Status nicht viele Möglichkeiten herum zum experimentieren hatte und eine klassische Essence von ihr als Prinzessin erwartet wurde.

 

Es geht aber noch weiter: Eine Körper, den man als Soft Dramatic einordnen kann (also eine sehr kurvige Version einer „Dramatic“ kann in Kleidung, die für den sog. Soft Natural Typ ideal ist zarter wirken, als sie wirklich ist. Sophie Loren ist eine Soft Dramatic. Nein sie ist keine Romantic, wie Marylin. Dafür ist sie zu groß und ihre Schultern sind zu breit.

 

 


Auf dem Weg zum eigenen Stil.

 

Ich bin keine Stilberaterin und ich möchte auch niemand kategorisieren. Wer aber sich selbst besser verstehen möchte, wie sein Körper auf ander wirkt, was ihn unterstreicht, was Spannung beim Betrachter erzeugt (Unser Auge ist immer auf der Suche nach Harmonie), dem möchte ich ein paar wirklich gute Links an die Hand geben.

 

 

Es geht ums ausprobieren. Anziehen, was man mag, sich vor eine neutrale Wand stellen und ein Foto machen. Mit jedem Outfi, das man anziehen möchte. Die Fotos können leichter verlichen werden, als der Blick in den Spiegel. Wer sich die Wirkung des letzten Outfits merken kann, braucht natürlich keine Fotos. 

 

Übrigens kann man dieses System auch auf Männer anwenden.

Männliche Kibbe Körper Typen

 

Aly Art (auf englisch)

Wer mehr über die Struktur von Körpern erfahren möchte und seine Essence erforschen möchte, dem kann ich die Video dieser Künstlerin empfehlen. Sie gibt das Buch von David Kibbes 1:1 wieder und hilft mit vielen Vergleichen verschiedener Typen ein Gefühl für den Anteil von Yin und Yang im Körperbau zu bekommen.

 

 

Natasha Gibson (auf deutsch)

Ein deutscher Kanal auf Youtube. Sie spielt viel mit Schnitte und zeigt viele praktische Beispiele für verschiedene Körper.