Tangofit!


Nach einer Milonga können einem die Füße schonmal ganz schön weh tun!

Um die Füße nicht zu quälen müssen erstmal richtige Tangoschuhe her!

 

Es gibt eine vielzahl von Formen, Höhen, für schmale Füße, breite Füße ect.

Nicht wenige Frauen haben KEINEN Konfektionierten Fuß! Der Fuß wird in der Länge, Breite und Höhe gemessen.

Manche Menschen haben einen hohen Spann, manche haben schmale Füße. Sie schlappen immer aus den gekauften Schuhen raus stoßen sich die Zehen blau. Andere kommen garnicht so weit rein und quetschen ihre Füße zusammen. Dann wird der Schuh eine nummer größer gekauft, damit sich der Fuß nicht mehr anfühlt wie in einem Schraubstock und man schlappt auch raus.

 

Tangoschuhe gibt es gott sei Dank in allen Formen und natürlich auch Farben. Teilweise auch wunderbar weich gepolstert.  Es gibt aber auch hier schlecht verarbeitete Schuhe. Ist der Absatz schon nicht grade (mal die Schuhe auf den Tisch/Tresen stellen und von hinten genau anschauen) kann man das Paar gleich stehen lassen.

 

Echte Tangoschuhe sind stabil, leicht, aus Leder und sitzen PERFEKT! Füße sind sehr unterschiedlich und auch bei Tangoschuhen fallen viele verschieden aus. In Ruhe sollte man beim Tangoschuhverkäufer seines Vertrauens in Ruhe alles durchprobieren.

 

Manchmal hat man auch glück und findet Straßenschuhe, die perfekt sitzen! Natürlich kann man damit tanzen!!! Ab damit zum Schuster, Chromledersohle drunter und ab damit zur Milonga.

 

Hat man ein Paar gefunden, dass perfekt sitzt und einem gefällt, dann sollte man auf gar keinen Fall gleich damit die nächste komplette Milonga bestreiten!

 

Die Schuhe müssen sich den Füßen erstmal anpassen. Genauso müssen sich die Füße an die Schuhe gewöhnen! Also langsam und mit Gedult jeden Tag die Schuhe für kurze Zeit tragen, und sich an die Höhe gewöhnen! Man sollte nicht zu eitel sein und zur Sicherheit ein paar flache Schuhe (in denen man eben bisher getanzt hat) oder Tanzsneaker auf die Milonga mitnehmen.

 

An Tangoschuhen sollte man nicht sparen. Man hat nur ein Paar Füße!

 

Ich kann hier nur eine Erfahrungen kund tun und was ich für mich herausgefunden habe.

Vorab: Ich habe gesunde Füße. Es gibt keine Probleme mit Knorpel, Sehnen ect. Alles prima und ich halte trotzdem nicht durch.

1. Der Fuß

In jedem Fuß befinden sich  26 Knochen. Das macht 1/4 der Knochen des gesamten menschlichen Körper aus. Er hat 27 Gelenke, 107 Bänder und 32 Muskeln und Sehnen. An den Fußsohlen befinden sich 1.700 Rezeptoren, die fast den ganzen Körper ansprechen. Er ferfügt über ein Längs- und ein Quergewölbe.

 

Der Fuß ist also hoch komplex. Daher sollte man bei Fußproblemen einen Spezialisten aufsuchen, um sicherzugehen, dass man mit einem gezielten Training nichts verschlimmert.

 

Ich werde hier nur ein paar Übungen vorstellen, die mir sehr geholfen haben, als ich nach langer Pause wieder mit dem Tanzen anfing und meine Muskeln wieder aufbauen wollte (ich hatte Monatelang nur noch flache Schuhe getragen).

 

Vorher sollte aber unbedingt mit dem Arzt über die Übungen und die Schmerzen im Fuß gesprochen werden. 

2. Muskeln aufbauen

So ein Highheel allein kann dem Fuß die Arbeit die Achse und das eigene Körpergewicht zu halten nicht abnehmen! Die Muskulatur im Fuß muss durch gezieltes Training aufgebaut werden.

Ich konnte eine lange Zeit gar keine hohen Schuhe mehr anziehen, weil ich solche Schmerzen in einem Ballen hatte!

Ich pausierte lange, bis ich in Tanzsneakern wieder tanzen konnte. Hier gibt es mittlerweile auch ganz schicke, die nicht mehr so groß sind, wie die großen schwarzen Jazz-Tanz-Sneaker.

 

Also öfter mal mit flachen Schuhen tanzen, dann muss man sein Gewicht selbst auf den Zehenspitzen halten und hat schon seine erste Trainingseinheit für die Woche.

 

Wenn wir mal wieder in den hohen Schuhen "hängen" können wir auch die Schuhe zwischen drin mal wechseln. Im Absatzschuh wird der Fuß vom Absatz gehalten. Der Fuß entspannt sich mit der Zeit, weil er nicht mehr die Kraft hat die ganze Zeit "oben" zu sein und wird vom einen Gewicht "platt" gedrückt.

 

Damit Muskeln aber wachsen brauchen sie zwei mal die Woche einen Traingsanreiz! Nur am Wochenende mit flachen Schuhen auf Milongas zu "trainieren" wird also nicht viel zur stärkung der Füße beitragen.

 

Meine Erfahrung: Die Schmerzen kommen nicht vom Tanzen - ich kann Stundenlang mit flachen und gepolsterten Schuhen tanzen, bis mir die Füße wirklich weh tun! Am nächsten Tag ist aber wieder alles in Ordnung.

Verläuft der Abend in hohen Schuhen sieht das ganze anders aus. Ich habe auch am nächsten Tag noch Schmerzen und wenn es ganz blöd läuft am Tag darauf auch.

Das Körpergewicht wird nicht mehr so gut auf den Fuß verteilt und konzentriert sich auf den vorderen Ballen. Die Musekeln im Fuß sind ausgepowert - der Fuß fühlt sich müde an.

Taktik: Häufiger mal aus den Schuhen raus, wenn man es nicht mehr aushält und sogar mal ein paar Runden in Sneaker steigen. Auch wenn die klobigen Schuhe nicht zum Kleid passen, die Beine breiter wirken bestimmte Männer jetzt nicht mehr mit uns tanzen, weil das ihr Auge beleidigt.... Ihr tut Euren Füßen etwas gutes, seid am nächsten Tag fit und habt diese Sorte Tangotänzer vom Hals.

 

 

 

Hier noch ein kleines Workout:

3. Flexibilität fördern

Eingezwängt in Schuhen und durch eine Sohle abgeschottet vom Boden fristen unsere Füße ein ziemlich monotones Leben. 

 

Es gibt viele Übungen, um die Füße wieder aufzuwecken und sie wieder gelenkiger zu machen!

Man kann Igelbälle unter dem Tisch deponieren und immer wieder darüber rollen. Abends beim Zähneputzen kann man ein Handtuche vom Boden mit den Zehen aufheben, oder aber die Füße im Sitzen kreisen lassen. 

Tautreten, über Schotter laufen, warme und kalte Wechselduschen, massieren (mit Salbe), häufig verschiedene Schuhe tragen.

 

Man weckt das Bewusstsein für die eigenen Füße und nimmt sie besser wahr.

4. Körperhaltung

Bei gesunden Füßen darf man auf gar keinen Fall die richtige Körperhatlung unterschätzen!

 

Es gibt einen Unterschied zwischen ermüdeten Füßen, schmerzenden Füßen und falsch belasteten Füßen! Und natürlich auch falschen Bewegungsabläufe, die man sich durch eine falsche Körperhaltung angewöhnt hat.

 

Ein gut ausbalancierter Körper kann jeden Schritt gut abfedern. Das ist doch eigentlich ganz klar? An einem Tag im Kaffee, bei dem man die vorrübergehenden Fußgänger beobachtet scheint das garnicht klar. Man kann hier alles beobachten! Den nach vorne gebeugten Passgänger bis hin zum wankenden Kerzenständer.

 

Wie sollen die Füße eine falsche Körperhaltung bitte abfangen?!

 

Will man Tangotänzerin werden, ist oberste Regel, dass man sich Nie auf dem Mann ablegt!

Man hält sich nicht an ihm fest! Man steht für sich, in SEINER Achse! Das braucht VIEL training!  Guter Tangounterricht in dem man die Körperhaltung übt und nicht nur Schritte ist unerlässlich, auch für Frauen.

 

Sinnvoll ist es zu "Frauenworkshops" zu gehen. Hier wird gezielt an der eigenen Achse und der Balance gearbeitet. Oder man spricht den Tanzlehrer dierekt auf die eigene Körperhaltung an.

 

Hat man die eigene Achse erstmal gefunden oder merkt man dass es garnicht so einfach ist sie zu halten! Besonders Menschen mit Bürojobs dürfen sich hier zusätzlich beim Sport anmelden. Beim Tango geht es viel um Körperspannung. Rücken, Bauch und Becken müssen mit Muskeln gestützt werden.

Wie bei den Füßen gilt auch hier die Regel: "Einmal die Woche reicht nicht!" Mindestens 2 mal die Woche sollte man sich mit seinem Gerüst außeinandersetzen.

z.B. Einmal die Woche Kurs und 3-4 Tage später noch eine Pilateseinheit in der man sich noch mal auf seine Rumpfmuskeln konzentriert (Das kann man z.B an das Fußtraning anschließen). 

5. "Ich glaube, das brauche ich nicht."

Jede gute Tänzerin setzt sich immer wieder mit ihrer Achse außeinander! Es schleichen sich immer wieder Haltungsfehler ein, die nur ein Profi von außen erkannt werden können. Der Profi kann auch von außen erkennen, dass der HERR eine schiefe Haltung hat, die sich auf unsere Haltung auswirkt und vermehr das Gewicht ungünstig auf EINEN Punkt leitet.

 

Behält man seine Haltungsfehler bei darf man sich nicht wundern, wenn es anfängt unbequem zu werden, oder irgendwann Rücken, Knie oder Fußschmerzen auftauchen.

 

 

 

6. Üben, üben, üben!

Auch, wenn es etwas albern anmutet Mulinetten um einen Stuhl zu machen, so ist es eine perekte Übung für die eigene Achse. In flachen und hohen Schuhen!

 

Die bekannten Tangotänzerinen sehen so anmutig aus? Sicher nicht vom Rumsitzen.

 

Von nichts kommt nichts.

 

Körpergefühl bekommt man nur indem man seinen Körper benutzt. Gleichgewichtsübungen gibt es zu verschiedenen Sportarten.

Im Zeitalter von Youtube kann man kurze Einblicke in Frauenworkshops erhaschen.

 

 

Vorwärtsocho - Rückwärtsocho - Vorwärtsocho - Rückwärtsocho.... bis zum Erbrechen.

Super Video und das kostenlos.

 

Eine persönliche Korrektur bekommt man hingegen nicht.

In Frauenworkshops bekommt man anschaulich klar gemacht, wie der Körper aufgebaut ist und welchen Gesetzen er unterlegen ist. Bewegungsmusster werden bewusst durchgenommen, die eigene Haltung wird beurteilt und man bekommt "Hausaufgaben" wie man seine Haltung verbessern kann.

 

Ein Frauenworkshop ist IMMER eine gute Investition, denn eine falsche Körperhaltung kann zu Fußproblemen führen. Erhöht sich die Belastung (Sport oder Tanzen) wird es schmerzhaft.

 

Außerdem fällt es uns leichter durch Immitation zu lernen. Eine Frau zu beobachten, die weiß worauf es ankommt und ihr Wissen gerne weiter gibt ist immer eine Inestition in seine Tanzfähigkeiten wert.

 

 

Noch ein Gedicht: